Welches Material zumWolle stricken

Wolle stricken – die passende Garnwahl

Mittlerweile gibt es derart viele Hersteller und Qualitäten von Wolle und Garnen, dass man leicht den Überblick beim Wolle stricken verliert. Jedenfalls sollte auf Hautverträglichkeit geachtet werden, damit das liebevoll gestrickte Teil auch angenehm zu tragen ist. Auskunft über den Hersteller, die Materialzusammensetzung und Pflege des Strickgarns gibt die Banderole (das ist die Papierschleife auf jeder Wolle).  

Die Ausgangsmaterialien für das Wolle stricken, also Strickgarne, sind entweder natürlichen Ursprungs, synthetischen Ursprungs oder eine Mischung aus beidem. Wolle aus Naturfasern wird aus tierischen Proteinfasern oder aus pflanzlichen Zellulosefasern erzeugt. Synthetische Fasern werden einerseits aus natürlichen Ausgangsstoffen oder aus künstlichen Polymeren hergestellt.

Natürliche Proteinfasern zum Wolle stricken erhält man durch Schur oder Auskämmen von tierischem Fell und Haar (z.B. Schurwolle), aus pflanzlichen Samenhaaren (z.B. Baumwolle) oder durch Freilegen und Aufhaspeln von Kokon-Fäden (z.B. Seide).

Garne aus natürlichen Proteinfasern

WOLLE

Zur Wolle gehören die Schafwolle, die Lammwolle (besonders weich, Wolle des zum ersten Mal geschorenen, unter einem Jahr alten Tieres) und die Merinowolle (Merinoschaf, feinste Wolle).

Es ist ganz natürlich bei echter Wolle, dass sich ach dem Wolle stricken bei Reibung Fusseln und Knötchen an der Oberfläche bilden. Diese lassen sich jedoch ganz leicht mit einem Fusselrasierer entfernen. Wollfasern halten ausgesprochen gut warm und können in ihrem Inneren bis zu 40 Prozent ihres Gewichtes ans Feuchtigkeit aufnehmen, ohne dass sich die Faser feucht anfühlt.

Wolle hat von Natur aus schmutzabweisende Eigenschaften und es reicht, sie bei niedriger Temperatur im Schonwaschgang und unbedingt mit Wollwaschmittel zu waschen, um das Verfilzen zu vermeiden. Wegen möglicher Dehnungsschäden der Wollfaser darf Wolle keinesfalls geschleudert werden und es sollte liegend getrocknet werden. Bei zu großer Hitze verliert Wolle ihre Elastizität. Gebügelt oder gedämpft sollte Wolle nur unter 160 C werden.

Schafwolle an sich hat ein sehr niedriges Allergiepotential, d.h. eine echte Allergie gegen Schurwolle kommt äußerst selten vor. Wolle lädt sich auch unter normalen Bedingungen nicht elektrostatisch auf. Beim Wolle stricken ist daher Schafwolle die Nummer eins, was den Beliebtheitsgrad angeht. Vorsicht, auch Motten lieben Wolle! Auf entsprechenden Mottenschutz ist daher unbedingt zu achten. Auch nach dem Wolle stricken.

HAARE

Das Fell von Lamas und Alpakas, die in den Andenhochländern Südamerikas leben ist besonders weich und wird in aufwendigem Herstellungsverfahren zu Wolle verarbeitet. Die Faser wird auch als Beimischung zu Schafwolle angeboten, da die beiden Fasern sehr gut miteinander harmonieren. Daher auch sehr beliebt zum Wolle stricken.

Besonders luxuriös ist das feine KamelhaarKaschmirfasern stammen aus der ausgekämmten Unterwolle der Kaschmirziege, die in Ostindien, China und im Himalaya beheimatet ist. Die Angoraziege liefert die nicht filzenden Mohairfasern. Die besonders wärmende Angorawolle stammt vom Angorakaninchen. Angorafasern sind sehr leicht, können sich allerdings auch elektrostatisch aufladen und sind sehr anfällig für Mottenfraß.

SEIDE

Der Kokon der Seidenraupe besteht aus einem einzigen bis zu 900 Meter langen Faden! Die daraus gewonnenen Seidengarne haben die typisch seidig-glatte Außenstruktur und im Inneren Hohlräume. Seide kann rund ein Drittel ihres Gewichtes an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich feucht anzufühlen, elektrostatische Aufladung gibt es nicht. Seide ist reißfest, schmeichelt der Haut und wirkt temperaturausgleichend, ist aber auch lichtempfindlich und kann brechen. Seidengarne sollten nicht wärmer als mit 30° C und mit Feinwaschmittel gewaschen werden. Auch Seide wird gerne als Beimischung zur Schurwolle genommen, um diese weicher und zarter zu machen. Ganz wunderbares Material zum Wolle stricken!

Garne aus natürlichen Zellulosefasern

BAUMWOLLE

Baumwolle kommt aus Ländern mit tropischem und subtropischem Klima, sie wird aus den Samenkapseln des Baumwollstrauchs gewonnen. Baumwolle kann nicht viel Luft einschließen und wärmt daher nur mäßig. Allerdings ist sie sehr hautfreundlich und lädt sich nicht elektrostatisch auf. Zum sommerlichen Wolle stricken ideal!

Baumwolle kann problemlos in der Waschmaschine bei 40° bis 60° C gewaschen werden.

LEINENGARNE

Leinenfasern werden aus Flachs gewonnen und sind etwas steifer als Baumwollfasern. Sie glänzen mehr als Baumwollfasern, sind stärker Schmutz abweisend und strapazierfähiger. Allerdings sind Leinenfasern weniger geschmeidig. Leinengarne nehmenFeuchtigkeit rasch auf und geben diese auch rasch wieder ab. Elektrostatisch laden sie sich nicht auf.
Leinengarne sind wegen ihrer kühlenden Eigenschaft Sommergarne und werden auch gerne als Beimischung zu Baumwollgarnen verwendet, wodurch die Garnfestigkeit erhöht wird. Leinengarne lassen sich problemlos in der Waschmaschine waschen.

RAMIE

Ramie ist eine leinenähnliche Bastfaser, die aus den Stängeln der Ramiepflanze gewonnen wird. Ramie hat einen mattseidigen Glanz, ist strapazierfähig, reißfest, lichtbeständig, schmutzabweisend, problemlos waschbar, trocknet schnell und fusselt nicht. Im Sommer ist Ramie angenehm kühl auf der Haut.

Die Faser eignet sich daher als natürliche Alternative zur Synthetik-Beimischung von Wollgarnen, um die Strapazierfähigkeit zu erhöhen.

Natürliche Kunstfasern zum Wolle stricken

Natürliche Kunstfasern bestehen hauptsächlich aus Zellulose. Es gibt Garne aus Viskosemit ähnlichen Eigenschaften wie Baumwollgarne oder Acetatfasern mit seidenähnlichen Eigenschaften.
Auch tierische Proteine wie Milcheiweiß oder pflanzliche Proteine aus Mais, Bambus oder Sojabohnen werden zur Herstellung von Garnen verwendet.

Synthetische Wolle stricken

Zu den synthetischen Fasern zählen PolyamidPolyacryl und Elasthan. Synthetische Wolle ist elastisch und scheuerarm. Allerdings ist die Feuchtigkeitsaufnahme sehr gering und synthetische Wolle lädt sich elektrostatisch stark auf.
Synthetische Fasern sind interessante Beimischungen zu allen empfindlichen und weniger reißfesten Naturfasern. Sie sorgen für mehr Elastizität von Baumwoll- oder Leinengarnen und verbessern die Pflegeeigenschaften. Moderne Garne mit Glitzereffekten beispielsweise sind nur durch die Beimischung von synthetischen Fasern möglich.




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